Hey
meine fleißigen Blogleser :)
Ich
will ja jetzt auch hier wieder keinen neidisch machen, aber während es bei euch
im schönen Deutschland immer kälter wird, wird es in Malawi von Tag zu Tag
wärmer. Sogar die Mangos reifen langsam und immer öfters findet man auch schon gelbe
Mangos auf dem Markt. Für einen Euro bekommt man hier 18 Mangos, das heißt eine
Mango kostet 20 Kwacha, im Vergleich zu Deutschland also gar nichts (und besser
schmecken sie auch).
Wie
ihr euch vielleicht schon selbst denken könnt gibt es natürlich wieder einige
Neuigkeiten.
Seit
letztem Dienstag haben Renata und Anja ihr Büro nun bei uns im Weltwärtshaus,
das heißt wir sehen sie jetzt eigentlich täglich. Dies hat zum einen natürlich
Vorteile weil wir immer an der „Quelle“ sind, bringt aber auch Nachteile mit sich,
weil wir hier ständig alles sauber halten müssen und ein bisschen unter „ständiger
Beobachtung“ leben :).
Letzten
Donnerstag hatte ich dann eine eher nicht so schöne Begegnung mit einem
Malawier. Auch wenn hier die meisten sehr freundlich und hilfsbereit sind, gibt
es so, wie in fast jedem Land halt doch einige Ausnahmen. So bin ich letzten
Donnerstag mit einem etwas rassistisch (gegenüber Weißen) veranlagten Malawier
zusammengestoßen. Das Ganze hat sich so zugetragen, dass bei der Arbeit ein
vier Monate altes Baby geschrien hat und sich die Mutter aber gerade um ihren
Sohn kümmern musste. Also habe ich das Baby auf den Rücken gebunden, so wie man
es hier halt macht und bin mit ihr ein wenig durch das Dorf gelaufen. Natürlich
haben alle etwas seltsam geschaut oder gelacht, eine Weiße mit einem schwarzen
Kind auf dem Rücken sieht man hier ja auch eher selten. Ein Mann fand es aber
dann sogar so ungewöhnlich, dass er mich erst einmal 5 Minuten auf Chichewa
angeschrien hat. Nachdem ich ihn dann höflich gefragt habe, ob er mich wenigstens
auf Englisch anschreien kann, so dass ich ihn verstehe, ist er dann völlig
ausgerastet und hat mich als scheiß Weiße bezeichnet, die hier alle herkommen
und meinen sie wären etwas Besseres. Letztendlich wollte er sogar noch die
Polizei rufen weil er mir vorwarf, dass ich das Kind entführt habe, weil keine
afrikanische Mutter ihr Kind einer Weißen anvertrauen würde. Nach 20 Minuten
hatte ich ihn dann aber schließlich soweit, dass er vorerst auf die Polizei
verzichtete und mit mir zusammen zurück zur Arbeit lief um mit der Mutter zu
sprechen. Dort angekommen wurde es dann aber erst richtig „lustig“, weil die
Mutter und meine Arbeitskollegin den Spieß umdrehten und den guten Mann als
Rassisten bezeichneten und ihn verbal fertig machten. Nach einiger Zeit ging
der Mann dann sichtlich aufgebracht und ohne Verständnis.
Außerdem
sind am Donnerstag auch wieder Steffen und Julian aus Mua zu uns
zurückgekommen, da sie dort nicht mehr so wirklich klar gekommen sind, nach den
vergangenen Ereignissen. Jetzt steht ihnen ein voraussichtlicher Projektwechsel
von Mua nach Rumphi bevor. Es ist aber, soweit ich weiß, noch nichts sicher
entschieden, da sich die beiden heute Morgen erst auf den Weg nach Rumphi
gemacht haben um ihr mögliches neues Projekt anzuschauen.
Was
eher nicht soooo cool ist, sind die Kakerlaken die wir hier im Haus haben. Ich
hab so das Gefühl, wenn man eine umbringt, kommen zwei neue. Nachdem auch die
Namen Fred, Karl- Heinz, Rüdiger und und und schon vergeben wurden, geben wir
das langsam mit dem Namen- geben auf. Sobald die Viecher nämlich Namen haben,
fühlen die sich hier richtig wohl und heimisch und sind nicht tot zu kriegen.
Aber auch wenn die Viecher richtig schnell sind, sind sie auch richtig dumm.
Eine hat sich schon im Waschbecken ertränkt und zwei andere meinten sie müssen
auf dem Rücken schlafen und haben es leider nicht selbstständig geschafft sich
wieder umzudrehen. Während ich denen aber auch meistens aus dem Weg gehe, ist
Philipp immer total auf Konfrontation aus. Seit seinem letzten Versuch, die
Kakerlake mit einer Thermoskanne umzubringen, hat er es aber bisher aufgegeben
sich mit ihnen anzulegen, denn obwohl die Kakerlake zum Schluss tot war, war
auch die Thermoskanne am Ende sehr zerstört, weil er nicht berücksichtigt hat,
dass die Kanne aus Glas ist. Die Küche war demzufolge also auch sehr mit Glassplittern
übersäht.
Gestern
Abend war ich dann mal wieder mit den anderen im Zanziba, der nächsten Disco
hier in der Nähe. Nachdem wir dann heute Nacht um 2 Uhr ins Bett sind, sind wir
dann heute Morgen mal in die Kirche in unserer Straße gegangen. Sie war zwar
sehr anders als in Salima, aber mindestens genauso cool und gesungen und getanzt
wurde trotzdem.
Das
war es jetzt aber auch schon wieder von mir. Am Mittwoch kommen alle 31
Freiwillige ja zu uns ins Weltwärtshaus und abends ist dann Party in der deutschen
Botschaft angesagt. Bin ich ja mal gespannt wie das wird, aber davon dann
nächste Woche mehr.