Sonntag, 30. September 2012

komische Begegnung und Kakerlaken


Hey meine fleißigen Blogleser :)

Ich will ja jetzt auch hier wieder keinen neidisch machen, aber während es bei euch im schönen Deutschland immer kälter wird, wird es in Malawi von Tag zu Tag wärmer. Sogar die Mangos reifen langsam und immer öfters findet man auch schon gelbe Mangos auf dem Markt. Für einen Euro bekommt man hier 18 Mangos, das heißt eine Mango kostet 20 Kwacha, im Vergleich zu Deutschland also gar nichts (und besser schmecken sie auch).

Wie ihr euch vielleicht schon selbst denken könnt gibt es natürlich wieder einige Neuigkeiten.

Seit letztem Dienstag haben Renata und Anja ihr Büro nun bei uns im Weltwärtshaus, das heißt wir sehen sie jetzt eigentlich täglich. Dies hat zum einen natürlich Vorteile weil wir immer an der „Quelle“ sind, bringt aber auch Nachteile mit sich, weil wir hier ständig alles sauber halten müssen und ein bisschen unter „ständiger Beobachtung“ leben :).

Letzten Donnerstag hatte ich dann eine eher nicht so schöne Begegnung mit einem Malawier. Auch wenn hier die meisten sehr freundlich und hilfsbereit sind, gibt es so, wie in fast jedem Land halt doch einige Ausnahmen. So bin ich letzten Donnerstag mit einem etwas rassistisch (gegenüber Weißen) veranlagten Malawier zusammengestoßen. Das Ganze hat sich so zugetragen, dass bei der Arbeit ein vier Monate altes Baby geschrien hat und sich die Mutter aber gerade um ihren Sohn kümmern musste. Also habe ich das Baby auf den Rücken gebunden, so wie man es hier halt macht und bin mit ihr ein wenig durch das Dorf gelaufen. Natürlich haben alle etwas seltsam geschaut oder gelacht, eine Weiße mit einem schwarzen Kind auf dem Rücken sieht man hier ja auch eher selten. Ein Mann fand es aber dann sogar so ungewöhnlich, dass er mich erst einmal 5 Minuten auf Chichewa angeschrien hat. Nachdem ich ihn dann höflich gefragt habe, ob er mich wenigstens auf Englisch anschreien kann, so dass ich ihn verstehe, ist er dann völlig ausgerastet und hat mich als scheiß Weiße bezeichnet, die hier alle herkommen und meinen sie wären etwas Besseres. Letztendlich wollte er sogar noch die Polizei rufen weil er mir vorwarf, dass ich das Kind entführt habe, weil keine afrikanische Mutter ihr Kind einer Weißen anvertrauen würde. Nach 20 Minuten hatte ich ihn dann aber schließlich soweit, dass er vorerst auf die Polizei verzichtete und mit mir zusammen zurück zur Arbeit lief um mit der Mutter zu sprechen. Dort angekommen wurde es dann aber erst richtig „lustig“, weil die Mutter und meine Arbeitskollegin den Spieß umdrehten und den guten Mann als Rassisten bezeichneten und ihn verbal fertig machten. Nach einiger Zeit ging der Mann dann sichtlich aufgebracht und ohne Verständnis.

Außerdem sind am Donnerstag auch wieder Steffen und Julian aus Mua zu uns zurückgekommen, da sie dort nicht mehr so wirklich klar gekommen sind, nach den vergangenen Ereignissen. Jetzt steht ihnen ein voraussichtlicher Projektwechsel von Mua nach Rumphi bevor. Es ist aber, soweit ich weiß, noch nichts sicher entschieden, da sich die beiden heute Morgen erst auf den Weg nach Rumphi gemacht haben um ihr mögliches neues Projekt anzuschauen.

Was eher nicht soooo cool ist, sind die Kakerlaken die wir hier im Haus haben. Ich hab so das Gefühl, wenn man eine umbringt, kommen zwei neue. Nachdem auch die Namen Fred, Karl- Heinz, Rüdiger und und und schon vergeben wurden, geben wir das langsam mit dem Namen- geben auf. Sobald die Viecher nämlich Namen haben, fühlen die sich hier richtig wohl und heimisch und sind nicht tot zu kriegen. Aber auch wenn die Viecher richtig schnell sind, sind sie auch richtig dumm. Eine hat sich schon im Waschbecken ertränkt und zwei andere meinten sie müssen auf dem Rücken schlafen und haben es leider nicht selbstständig geschafft sich wieder umzudrehen. Während ich denen aber auch meistens aus dem Weg gehe, ist Philipp immer total auf Konfrontation aus. Seit seinem letzten Versuch, die Kakerlake mit einer Thermoskanne umzubringen, hat er es aber bisher aufgegeben sich mit ihnen anzulegen, denn obwohl die Kakerlake zum Schluss tot war, war auch die Thermoskanne am Ende sehr zerstört, weil er nicht berücksichtigt hat, dass die Kanne aus Glas ist. Die Küche war demzufolge also auch sehr mit Glassplittern übersäht.

Gestern Abend war ich dann mal wieder mit den anderen im Zanziba, der nächsten Disco hier in der Nähe. Nachdem wir dann heute Nacht um 2 Uhr ins Bett sind, sind wir dann heute Morgen mal in die Kirche in unserer Straße gegangen. Sie war zwar sehr anders als in Salima, aber mindestens genauso cool und gesungen und getanzt wurde trotzdem.

Das war es jetzt aber auch schon wieder von mir. Am Mittwoch kommen alle 31 Freiwillige ja zu uns ins Weltwärtshaus und abends ist dann Party in der deutschen Botschaft angesagt. Bin ich ja mal gespannt wie das wird, aber davon dann nächste Woche mehr.

Montag, 24. September 2012

Salima


Hallihallöchen, da bin ich auch mal wieder.
Nachdem ich mich ja jetzt schon länger nicht mehr gemeldet habe, habe ich dafür umso mehr Neuigkeiten. Wo fange ich denn am besten an?! Vielleicht erst mal beim etwas unerfreulichen Teil.
Als ich letzten Montag bei der Arbeit war, habe ich eine SMS von Renata bekommen, dass Julian und Steffen ein paar Tage nach Lilongwe kommen und mich quasi besuchen. Zuerst habe ich mich zwar gewundert, dass die beiden nicht arbeiten müssen, aber ich habe mich einfach riesig gefreut die beiden mal wieder zu sehen (und Besuch ist ja auch immer schön). Als ich dann aber nach Hause kam, saßen beide etwas deprimiert auf der Terrasse und erzählten mir schließlich, dass sie nur da sind, weil das Hostel in dem die beiden arbeiten, überfallen wurde. Zum spaßen war der Überfall aber wohl nicht, da sogar Waffen zum Einsatz kamen. Der Chef von Julian und Steffen wurde aufs brutalste zusammengeschlagen und geknebelt (der fand aber alles nicht so schlimm) und der Wächter wurde fast am Baum erhängt. Zudem wurden etwa 10 Mio. Kwacha geklaut sowie Autoschlüssel und andere Schlüssel. Zum Glück waren wenigstens Julian und Steffen zu diesem Zeitpunkt nicht bei der Arbeit, aber ihr Haus ist dennoch nur 200 Meter vom Hostel entfernt und somit wollten beide natürlich erst einmal raus aus Mua und in Lilongwe auf andere Gedanken kommen. Da ich von Dienstag bis Freitag dann auch noch krank war, war es super cool, dass ich nicht allein daheim rumsitzen musste, sondern Unterhaltung hatte. Am Donnerstag ging es mir eigentlich schon wieder ganz gut und deshalb habe ich beschlossen, mit den beiden Philipp im Wildlife Centre zu besuchen. Da haben wir uns dann die ganzen süßen Äffchen, den Leopard, die einäugige Löwin Bella, eine Python und so ein paar andere weniger wichtige Tierchen angeschaut.
Nachdem die beiden nun eine Woche bei uns waren, sind sie gestern morgen wieder zurück nach Mua und suchen sich dort (glaube ich) einen neuen Arbeitsplatz. Naja soviel erst einmal zum weniger positiven.

Jetzt aber gleich zu meinem richtig coolen Erlebnis :D 
Am Samstagmorgen um 7:15 Uhr habe ich mich, zusammen mit Philipp auf den Weg nach Salima gemacht um Leona und Madina zu besuchen. Wie schon gesagt sind wir um 7:15 an unserem Haus losgezogen, voll bepackt mit Zelt, Schlafsäcken, Isomatten und Rucksack. Gegen etwa 7:45Uhr kamen wir dann am Busdepot in Lilongwe an und mussten dann noch eine viertel Stunde warten, bis der Bus ganz voll war. Um 8 Uhr ging es also los. Circa 90 Minuten später kamen wir schließlich am Busdepot in Salima an. Von dort aus fuhren wir dann auf der Ladefläche eines Trucks noch etwa eine halbe Stunde nach Mackanzie, wo Leona und Madina wohnen. Mackanzie ist ein kleines Dorf und auch wenn es nicht wirklich auf dem Land ist, ist es doch um einiges ländlicher als in Lilongwe. Wir waren kaum vom Truck abgestiegen, als uns schon 3 Kindern entgegenrannten und uns zu dem Haus von Madina und Leona brachten.
 
Nachdem wir uns dann alle etwas unterhalten haben, sind wir so gegen 13 Uhr schließlich zum Malawisee gefahren, genauer noch nach Nsenga Bay. Zuerst sind wir per Anhalter ein Stück gefahren und schließlich noch ein riesen großes Stück mit dem Fahrradtaxi. Ein richtig witziges Erlebnis eigentlich. Man setzt sich einfach hinten auf einen eingebauten Sitz aufs Fahrrad drauf und der Typ vorne fährt. Nach einem längeren holprigen Weg sind wir dann endlich am See angekommen und ich will jetzt zwar keinen neidisch machen, aber ich kann nur so viel sagen: Es war traumhaft schön. Dort verbrachten wir also unseren Mittag und als wir gegen Abend zurückkamen, wartete schon Leonas und Madinas Nachbarin Patricia und hat uns alle zum Essen eingeladen. Es gab Nsima mit kleinen Fischen und Hühnchen. Die Fische sind so klein, dass man sie komplett ist mit allem drum und dran (Kopf, Flosse, Kräten) isst. Am Anfang musste ich mich zwar doch sehr überwinden diesen Fisch mit Kopf zu essen (die haben mich alle immer so böse angeschaut) aber nachdem ich dann einen probiert hatte muss ich im nach hinein zugeben, dass es wirklich richtig lecker schmeckt.
 
 Nachdem Philipp und ich dann eher eine schlaflose nacht im Zelt hatten, weil ständig Hunde gebellt oder Schweine gegrunzt haben, starteten wir am nächsten Morgen um 7 Uhr wieder frisch und gut gelaunt in den Tag und gingen um 10 Uhr in die Kirche. Nachdem die erste viertel Stunde ähnlich ablief wie in einer deutschen Kirche, kam dann plötzlich und unerwartet ein richtig geiler und spannender Gottesdienst. Alle sangen und tanzten und das ganze wollte gar kein Ende mehr nehmen. Von Minute zu Minute wurde der Gottesdienst spannender und aufregender und hat richtig viel Spaß gemacht. Philipp und ich mussten sogar aufstehen und uns vorstellen bzw. wurden von Patricia  vorgestellt. Nach der Kirche stellten sich vor der Kirche alle in einen Kreis und man sagte jedem persönlich auf Wiedersehen.


 

Mittags waren wir dann wieder bei Patricia zum Essen eingeladen. Es gab wieder Nsima, dieses Mal aber mit Bohnen (die besten die ich je gegessen habe) und den kleinen Fischchen. Anschließend flechtete mir Patricia sogar noch die Haare, so dass ich richtig „afrikanisch“ aussehe. Danach mussten Philipp und ich dann aber auch schon wieder gehen, weil wir ja zurück nach Lilongwe mussten bevor es dunkel wurde.





Fazit: Das Wochenende war in jeder Hinsicht richtig richtig bombastisch. Das Leben in einem Dorf ist in keiner Weise vergleichbar mit dem in der Stadt, es kennen sich einfach alle, alle sind total hilfsbereit und freundlich und man wird sofort herzlich aufgenommen. Soll nicht heißen, dass es in der Stadt nicht auch so ist, aber in der Stadt lebt man einfach nicht so dicht aufeinander und man kennt sich untereinander nicht sonderlich gut. Und was ich auch noch sagen muss: Das war das erste Mal, dass ich Nsima gegessen habe und es nicht abartig eklig fand.

Ansonsten kann ich noch von unserer genialen Wette erzählen. Ruben, Rieke, Luise, Susi und ich haben um eine Pizza gewettet, wer eine Woche lang am billigsten Leben kann. Kurz gesagt heißt das, egal was man zu sich nimmt, muss aufgeschrieben werden mit Preis. Sich einladen lassen zählt nicht. Als Gewürz war nur Salz zugelassen.  Die Wette sollte von Samstagmorgen bis Freitagabend gehen, wurde aber von Ruben gestern Abend frühzeitig abgebrochen, weil er zum Essen eingeladen wurde und es nicht ablehnen konnte. Ich bin mir aber sicher, dass wir die Wette wiederholen werden. Gekauft habe ich mir für die Woche 500 Gramm Reis für 130 Kwacha. Ich weiß allerdings nicht, ob der mir für eine Woche ausgereicht hätte.

Naja das war es wieder einmal. Bis bald.

Mittwoch, 12. September 2012

Arbeitsplan


Grüß Gott ihr Lieben,
da bin ich mal wieder mit neuen Infos zu meinem Leben in Malawi.

Nachdem ich ja jetzt schon 2 Wochen bei der Arbeit quasi „planlos umhergeirrt“ bin und mich nirgends so wirklich zugehörig gefühlt habe, durfte ich mir jetzt schließlich aussuchen, wo ich das restliche Jahr über arbeiten möchte. Hier also mein neuer Arbeitsplan

Montag:
7:30 – 12:00 Uhr: Preschool (Vorschule) (mit den Kindern spielen, basteln, puzzlen etc.)

13:00 – 14:00 Uhr: bisschen Chichewaunterricht von meinen Arbeitskolleginnen

14:00 – 16:00 Uhr: Store (Kleidung und Spielsachen sortieren für die Weihnachtsgeschenke für die Kinder)

Dienstag:
8:00 – 12:00 Uhr: Behaviour Challenge Programme (mit Epilepsiekindern, körperl. Behinderten Kindern und „normalen Kindern“ spielen, singen und die Kindern gegen Mittag baden)

13:00 – 16:00 Uhr: School Programme (Schulunterricht für die älteren Kindern, bisschen Mathe und bisschen Englisch, nichts kompliziertes)

 
Mittwoch:
7:30 – 12:00 Uhr: Preschool
13:00 – 16:00 Uhr: Store

Donnerstag:
8:00 – 12:00 Uhr: Behaviour Challenge Programme

13:00 – 16:00 Uhr: School Programme




Freitag:
7:30 – 12:00 Uhr: Preschool

13:00 – 16:00 Uhr: Crisis Nursery (Neugeborene und Babys füttern, die Babys und Neugeborenen werden meist aus Krisensituationen herausgeholt, wenn die Eltern beispielsweise kein Geld haben um die Kinder zu versorgen oder die Eltern sich nicht zutrauen die Kinder großzuziehen)

 
Was es sonst noch neues gibt:
Fürs Erste wohnen Philipp und ich jetzt doch nicht alleine, da Susi noch ein paar Wochen hier bleibt, bis es ihrem Knie wieder besser geht (hatte glaub eine OP). Da Susi aber eigentlich in Kuti (bei Salima) arbeitet bekommt sie dieses Wochenende ihren Arbeitsplatz gezeigt und so wie es aussieht werde ich da vielleicht einfach mitgehen. Bei der Gelegenheit könnte ich nämlich gleich einmal den See begutachten und vielleicht sogar Madina und Leona besuchen und schauen, ob sie sich auch schon gut eingelebt haben.


Das wars aber auch schon wieder. Bis bald.

Sonntag, 9. September 2012

Kumbali Village


So da bin ich wieder mit Neuigkeiten :D

Heute war ich mit der neuen Gruppe nochmal in Kumbali Village und hab das gut englische Breakfast genossen. Nachdem wir wieder alles erkundet hatten und fleißig Souvenirs eingekauft haben (bisher darf sich meine Mami und meine Oma schon über ein Mitbringsel freuen), sind wir dann alle wieder zurück ins Weltwärtshaus. Bis auf Max, meinen symphatischen Mitbewohner Philipp und natürlich meine Wenigkeit haben sich dann doch alle für die Heimfahrt mit dem Auto entschieden und Max, Philipp und ich haben uns alleine auf den beschwerlichen Fußmarsch zum Haus gemacht. Zuerst sind wir einige Zeit durchs Hinterland gelaufen und haben die schöne Landschaft genossen. Nach etwa 30 Minuten sind wir dann in ein Dorf gekommen. Das erste das wir dort hörten, waren aufgeregte Kinderstimmen die alle nur ASUNGU (weiße Menschen) schrien. Die Erwachsenen schauten zwar etwas verwundert, grüßten uns aber alle sehr lieb auf Chichewa. Die Kinder haben sich rießig gefreut und standen alle vor ihren Häusern und haben gewunken, aber es haben sich nur wenige etwas näher zu uns herangetraut. Als wir wieder aus dem Dorf waren und endlich wieder geteerte Straße unter den Füßen hatten, ging ein rießen Hupen und Schreien los und dann kamen auch schon ettliche Autos um die Kurve gerast, vorne her ein Brautpaar. Also eigentlich geht es hier bei Hochzeiten genauso zu wie in Deutschland hatte ich das Gefühl. Als die Autos alle weg waren setzen wir auch gleich unseren Weg fort, vorbei am Präsidentenpalast, am Parlamentgebäude und vielen anderen schönen Sachen. Nach 3 Stunden Fußmarsch, Berg auf und Berg ab kamen wir dann durstig, verschwitzt und einfach nur fertig auch endlich am Haus an, wo die Anderen quasi schon auf uns warteten. Nach einer kalten Dusche und einem Durstlöscher waren wir dann auch schon wieder super in Form und verbrachten den restlichen Tag gechillt im Garten.

Tionana (bis bald)

Freitag, 7. September 2012

Minibus- und Markttag


Heyho,
nachdem ich ja jetzt schon fast 3 Wochen in Malawi bin, kenn ich mich in Lilongwe schon ziemlich gut aus und finde mich super zurecht. Da ich das alles eben schon so klasse kann, wurde ich von Renata und Anja dazu berufen den „neuen“ Freiwilligen heute das Minibusfahren zu zeigen und ihnen zu erklären, wie sie am besten zum (Super-) Markt kommen, wie viel sie für Obst und Gemüse etwa zahlen sollten und und und.

Zuerst haben wir uns aber auf dem Markt gestärkt und sind eine Kleinigkeit essen gewesen. Dann hieß es schließlich Obst und Gemüse kaufen für das Abendessen. Natürlich waren 9 weiße Menschen auf einem Haufen ein gefundenes Fressen und so waren wir auch schon nach 2 Minuten von etwa 10 malawischen Marktverkäufern umringt, die uns allesmögliche andrehen und verkaufen wollten. Alles zum fünffachen Preis versteht sich. Da außer mir keiner die ungefähren Preise kannte, habe ich natürlich gehandelt, aber da wir in einer so großen Gruppe unterwegs waren, konnte man nicht vernünftig handeln. So haben wir bei den Tomaten (25 für 400 Kwacha ~ 1,10€) und den Karotten zwar ein ziemliches Schnäppchen gemacht, dafür waren aber der Salat und die Auberginen total überteuert (4 Salate und 2 Auberginen für 800 K ~ 2,50€).
Da sich Raphael nach seinem Malawijahr heute auch wieder auf den Weg nach Hause gemacht hat, war ich die letzten zwei Abende mit ihm feiern und bin daher nicht sehr viel zum schlafen gekommen. Dann war die Arbeit natürlich sehr anstrengend und der Markttag heute war dann auch nochmal etwas stressig, deshalb bin ich jetzt doch etwas geschafft und müde und werde heute trotz Wochenende etwas früher ins Bett gehen und mal wieder richtig ausschlafen.

Mittwoch, 5. September 2012

Allgemeines


Hallihallo alle zusammen.
 

Zurzeit gibt es hier leider nicht soviel zu berichten, außer dass die „neuen“ Freiwilligen jetzt auch endlich angekommen sind.

Jetzt hab ich auch, nach langem Warten, meinen Mitbewohner Philipp kennenglernt, ein ziemlich lustiger und netter Bayer, hat auch gleich seine Aufnahmeprüfung bestanden, indem er mir die Rießenspinne Tekla aus dem Haus entfernt hat :D
 
 
 

Ich kann ja jetzt sonst einfach mal ein paar allgemeine Dinge über Malawi erzählen…
 
 
Die Minibusse:

Also mit den Minibussen kommt man hier eigentlich überall hin, man muss halt etwas Zeit und Geduld und vor allem viel Nerven mitbringen. Hier ein paar Fakten zu den Bussen:

1. Wenn vor dir ein Auto bremst, ein Fußgänger vorbeigeht oder ein Fahrradfahrer fährt, geb richtig Gas, hup so oft und so laut du kannst und wenn sie nicht auf die Seite gehen überleg dir spontan was Anderes, weil bremsen geht nicht mehr.

2. Bremsen nur im alleräußersten Notfall und dann erst 2 Meter bevor du die Stoßstange des Autos vor dir siehst. Da dir der Bremsweg nicht reicht fahr einfach vorbei auf die andere Straßenseite, dass du nicht hinten drauffährt…alles ganz nach dem Motto: Wer später bremst fährt länger schnell.

3. Goldene Regel: wenn Platz für 9 Leute ist, muss auch Platz für 23 sein :D (ich hab schon einige blaue Flecken und heute hat mir der Busfahrer ausversehen das Knie aufgeschlitzt, nicht groß aber ziemlich tief und blutig :()


Die malawischen Frauen:

Zitat von einer GIZ- Mitarbeiterin: „Wenn die Frauen hier eins haben, dann sind es definitiv Kinder.“

Diesem Zitat kann ich voll und ganz zustimmen. Unter 4 Kindern wird hier gar nicht angefangen Kinder zu zeugen und das Transportmittel für Kinder sieht folgendermaßen aus: Das Kind wird mit dem Bauch auf den Rücken der Mutter gelegt und dann mit einem Tuch (Chitenge) da einfach festgebunden. Kinderwagen gibt es hier glaube ich nicht, das einzige was ich bisher (aber nur einmal!) gesehen hab, war ein Schubkarren mit einem Kissen drin.

Ja ansonsten gibt es momentan gerade nicht viel zu erzählen, wie schon oben erwähnt. Ich werde jetzt auf jedenfall zum Beachvolleyball spielen gehen und an eine Bar was trinken, weil Raphael heute seine Abschiedsparty hat, da er am Freitag wieder zurück nach Deutschland fliegt.

Sonntag, 2. September 2012

Arbeit und "Angeln"


Hallo, da bin ich mal wieder.

 Nachdem ich mich ja jetzt schon seit einer Woche nicht mehr gemeldet habe, gibt es jetzt natürlich einiges zu erzählen. Am Besten fange ich mal mit meiner Arbeit an.

Letzten Dienstag wurde mir, wie schoneinmal berichtet, endlich meine Arbeitsstelle gezeigt: Children of Blessing Trust. Gleich zu Beginn wurde mir Kathy Bowler vorgestellt, die Gründerin des Projekts und zugleich meine neue Chefin. Ich hab mich auf Anhieb mit ihr verstanden und dann zeigte sie mir auch gleich alles. Das Children of Blessing Trust wurde in 2 Häuser aufgeteilt, weil es soviele Anmeldungen gab, dass das erste Haus gleich zu klein wurde. Innerhalb der Häuser gibt es verschiedene Räume, in denen die unterschiedlichsten Aktivitäten und Angebote stattfinden. So gibt es eine Preschool (Kindergarten), eine normale Schule, in der die Kindern rechnen und lesen lernen, einen Epilepsieraum, in dem die Kinder mit Epilepsie spielen können und jeweils einen Raum für Level 1 und Level 2, in denen Kindern lernen selbstständig zu sitzen, knien, stehen und sogar laufen. Die Kindern, die im Children of Blessing Trust lernen, spielen und üben sind zwischen 18 Monaten und etwa 10 Jahren (glaube ich zumindest, weil ich noch kein älteres Kind gesehn habe). Am Mittwoch hatte ich dann auch schon meinen ersten richtigen Arbeitstag, an dem im in Level 1 war. Leider war der Tag doch sehr schwer für mich, weil die meisten Kinder Angst vor mir hatten, weil ich einfach weiß bin. Andere dagegen schauten mich den ganzen Tag interessiert mit großen Augen und offenem Mund an, bevor sich dann gegen Ende doch ein ige trauten mit mir Ball zu spielen. Am Donnerstag war dann plötzlich alles ganz anders, hier wurde ich in der Preschool schon mit offenen Armen begrüßt und die Kinder stritten sich förmlich darum, wer als erstes auf meinen Schoß sitzen und wer als erstes einen Lego Turm mit mir bauen durfte. Da macht doch auch die Arbeit gleich viel mehr Spaß :).

Seit dem letzten Dienstag begannen aber auch neben meiner Arbeit, das packen und die Weiterreise der anderen Freiwilligen zu ihren Projekten. Jeden Tag gingen wieder ein paar und als ich dann am Freitag Abend von der Arbeit nach Hause kam, waren schließlich die letzten Freiwilligen aus Blantyre und Zomba auch weg. Seit dem ist es hier im Haus ziemlich leer und langweilig und deshalb freue ich mich jetzt schon rießig auf die 16 weiteren Freiwilligen, die am Dienstag hier ankommen werden. Darunter wird dann auch mein zukünftiger mitbewohner Philipp sein.

So nun aber nochmal zu meiner vergangenen Woche hier.

Da Ruben ja nur einen Katzensprung von mir entfernt wohnt (in Biwi, einem Ortsteil von Lilongwe) und sein Vorgänger Raphael auch noch hier ist, hatte ich trotz leerem Haus ein sehr lustiges Wochenende. Da Raphael hier natürlich schon fast alles kennt und einige Freunde hat, zeigte er Ruben und mir am Freitag Abend erst einmal das Harrys, eine Bar ganz in der Nähe. Nachdem wir dort einige Zeit blieben, zogen wir weiter ins Sansiba, eine Malawische Disko, die auch nicht allzuweit entfernt ist. Hier war allerding um 2 Uhr nachts nicht mehr allzuviel los und so gingen wir um 3 dann wieder nach Hause.


Nach einer kurzen Nacht gingen wir dann am Samstag mit ein paar Anderen zum „Angeln“ an einen Staudamm. Da wir aber nicht wie geplant um 8 Uhr lossind, sondern erst um 9:30, wurde aus dem Angeln dann doch nichts. Anstattdessen grillten wir Hähnchen und Beef und machten uns daraus Hamburger :D. Da an einem Damm Wasser meist nicht weit weg ist, gingen wir natürlich noch schwimmen und Kajak fahren. Abends schauten wir uns noch den Sonnenuntergang an und fuhren schließlich nach Hause.
















Heute bin ich auch endlich mal zum Wäsche waschen gekommen, was jetzt auch erst mal wieder reicht, für die nächsten 2 Wochen :D.

 
Das wars mal wieder fürs Erste. Tionana, Salani bwino