So endlich mal wieder einen Blogeintrag.
Ich kann in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr so häufig
schreiben, weil an meinem neuen Wohnort, Mulanje, das Internet ziemlich
bescheiden ist. Ich versuche euch aber trotzdem auf dem Laufenden zu halten.
Also zuerst einmal zu meinem neuen Projekt und meinem neuen
Wohnort. Nach den Schulferien, ging am 7. Januar ja endlich mein neues Projekt
los. Der erste Arbeitstag war richtig schön und ich wurde auch von allen
Kollegen, Lehrern, Schülern, etc. richtig herzlich begrüßt. Die erste Woche
habe ich aber, an sich, kaum etwas gearbeitet, die meiste Zeit bin ich nur
hinten im Unterricht gesessen und habe den Unterricht beobachtet, sozusagen
Observation. Am Freitag habe ich schließlich beschlossen, Mathe in Klasse 7 und
Science and Technology (Bio und Physik) in Klasse 6 und 7 zu unterrichten.
Damit habe ich dann auch am Montag darauf gleich angefangen und war richtig
positiv überrascht, wie gut ich von den Schülern als ihre neue „Lehrerin“
akzeptiert wurde und es haben auch alle fleißig mitgearbeitet. Es hat richtig
Spaß gemacht. Allerdings wurde uns dann aber auch gleich verkündet, dass wir
nicht mehr Mathe und Englisch unterrichten sollen, weil es wohl einen neuen
Lehrplan geben soll. Ist aber auch gar nicht so schlimm, wir haben jetzt einen
eigenen Stundenplan aufgestellt und wollen zukünftig die Kindern etwas in
medizinischen Dingen (HIV/ Aids, Zähne, Malaria,…) unterrichten. Zusätzlich
dazu wollen wir auch noch Sport anbieten, Kochunterricht geben und zum Thema
Umwelt informieren. Außerdem haben wir uns vorgenommen, am Ende des Jahres ein
Theater (vermutlich Schneewittchen) aufzuführen und dazu ein paar Lieder und
Tänze machen.
Nach der ersten richtigen Arbeitswochen ging es aber erst
einmal nach Senga Bay (Salima) zum Zwischenseminar. Da das Seminar erst Montag
losging, bin ich schon am Freitagmittag, zusammen mit Verena und Christina nach
Blantyre gefahren um dort unsere Mentorin zu besuchen. Am Samstag bin ich dann
weiter nach Zomba, gefahren um Nick zu besuchen und natürlich um mir Zomba
anzuschauen.
Montag bin ich schließlich, zusammen mit Nick, nach Senga Bay gefahren. Auch wenn ich anfangs gar keine Lust dazu hatte, nach 2 Wochen schon wieder alle Freiwilligen zu sehen anstatt endlich mal zu arbeiten und besser in das Leben in Mulanje reinzukommen, wurde es dann doch super spitze. Wir haben viel über unsere Einsatzplätze, Malawi, Entwicklungszusammenarbeit etc. geredet und dabei auch ziemlich viel Spaß gehabt.
Als das Seminar am Freitagmittag zu Ende war, war es doch
schon etwas zu spät um nach Blantyre zu fahre. Deshalb bin ich, zusammen mit 16
weiteren Freiwilligen, nach Lilongwe gefahren. Da wir so viele waren, haben wir
beschlossen, gleich einen ganzen Minibus zu bestellen. Das hat dann auch ganz
gut geklappt und so sind wir mit 17 Leuten und zusätzlichem Gepäck im Minibus
nach Lilongwe gefahren. Für viele Malawier waren wir das absolute Highlight:
Wie oft sieht man schon einen Azungubus.
Am Sonntagmorgen wollte ich dann,
wieder gemeinsam mit Nick, zurück nach Mulanje
bzw. Zomba fahren. Wir wollten den Bus um 7:00 Uhr nehmen, dass ich auch
ja vor der Dunkelheit zurück bin. Leichter gedacht als getan. Wie es in Malawi
halt meistens läuft, hat der Busfahrer gewartet bis der Bus voll war. Kurz gesagt:
Wir sind nicht wie geplant um 7:00 Uhr, sondern um 11:00 Uhr losgefahren und
waren zusätzlich sehr langsam unterwegs. Also war ich auch leider erst um 19:00
Uhr in Blantyre und musste somit eine Nacht in Limbe übernachten und gestern
Morgen schließlich direkt zur Arbeit fahren. Ziemlich stressig kann ich da nur
sagen.
Die Arbeit gestern hat aber riesigen Spaß gemacht. Wir haben gemeinsam
einen Geburtstagskalender für die Schule gemacht und mit unserer neuen Einheit
Fotographie angefangen. Hier wollen wir den Kindern erklären, wie man eine
Kamera bedient und gemeinsam mit Ihnen Bilder für einen Jahreskalender machen.
Dazwischen haben wir der 5. Klasse Völkerball beigebracht, was ziemlich gut
ankam.
Heute wollten wir mit unserer Gesundheitseinheit anfangen
und mit den Kindern Zähne putzen etc. Daraus wurde aber leider nichts, denn es
regnet Bindfäden und wir kommen leider nicht zur Arbeit. Wir sitzen also schon
den ganzen Tag genervt zu Hause und haben jetzt angefangen das Drehbuch für
unser Theater zu schreiben. Hoffentlich wird das Wetter morgen besser.
Soviel also erst einmal wieder zu mir. Liebe Grüße aus dem
regnerischen Mulanje.