Letztes Wochenende war ich auf jeden
Fall zusammen mit meinen Kollegen von Greveo im Nyika Nationalpark. Ebenfalls
mit an Bord war die Chikwawa Secondary School, mit der wir schon die Woche
zuvor ein Programm zum Thema Klimawandel hatten, wie ihr meinem letzten
Blogeintrag entnehmen könnt. Einen genauen Hintergrund für den Ausflug gab es
nicht, wir wollten einfach nur ein schönes Wochenende zusammen verbringen.
Am Freitag ging es also los. Eigentlich wollten wir morgens
um 9:00 am Greveo Office losfahren. Leider kam aber kurz vor 9:00 der Anruf,
dass der Bus, den wir gemietet hatten kaputt wäre und er nicht kommen kann.
Also versuchten meine Kollegen schnellstmöglich ein neues Auto aufzutreiben.
Schließlich hatten sie jemanden gefunden, der meinte er könnte ihnen eines besorgen.
Der Abfahrtstermin wurde auf 10:00 Uhr verschoben. Nach einer Stunde warten war
aber noch keine Besserung des Problems in Sicht, das Auto sollte erst um 11:00
Uhr startklar sein. Um 11:00 hieß es schließlich das Auto würde um 12:00 Uhr
kommen. Also bin ich erst einmal nach Hause um etwas zu essen. Als ich um 12:30
Uhr zurück ans Office kam, war aber immer noch kein Auto da, wir bekamen
allerdings die Info, dass ein Pickup gebucht wäre, der aber erst von Mzuzu nach
Rumphi fahren muss. Also warteten wir.
Um kurz nach 14:00 Uhr kam schließlich
der Pickup um die Ecke gefahren. Für ca. 60 Leute (47 Schüler + Rektor und
Lehrer + Greveo) war er allerdings wirklich super klein, aber wir hatten keine
andere Wahl. Also fuhren wir nach Chikwawa zur Seconday School wo die Schüler
schon sehnsüchtig warteten. Alle sprangen sofort auf den Pickup und dann ging
es auch schon los.
Sechs Stunden Fahrt auf einem Pickup ohne Bewegungsfreiheit
auf einer ungeteerten Straße, das macht nicht sehr viel Spaß kann ich euch verraten.
Kurz bevor es dunkel wurde kamen wir schließlich am Eingangstor zum Nyika
Nationalpark an. Hier besuchten wir erst einmal das Nyika Museum. Es gab viel
zu Sehen und zu Lesen. Als es Dunkel wurde fuhren wir schließlich weiter.
Eigentlich hatte ich damit gerechnet dass die Fahrt nur noch wenige Minuten
dauern würde, bis mein Chef mir schließlich mitteilte, dass wir nun die Hälfte
der Strecke geschafft hätten. Ich fand dann aber noch eine recht bequeme
Sitzposition und somit war das fürs Erste in Ordnung.
Je länger wir aber fuhren
desto kälter wurde es und irgendwann haben alle auf dem Pickup wahnsinnig gefroren
und so wurde die Fahrt schließlich doch noch etwas unschön. Um 21:00 Uhr
erreichten wir aber schließlich unser Camp im Nyika Nationalpark. Nachdem alle
ihre Zimmer bezogen hatten gab es noch Tee und dann gingen alle schlafen.
Wirklich viel Schlaf gab es für mich allerdings nicht denn trotz Leggins,
Jogginghose, Wollsocken, T-Shirt, langarm T-Shirt, Fließjacke und Schlafsack
habe ich die ganze Nacht gefroren.
Doch auch am nächsten Morgen wurde es mir nicht wirklich
warm. Nachdem wir um 6:00 Uhr morgens (die spinnen die Malawier) alle etwas
Toastbrot gegessen und Tee getrunken hatten ging es um 8:00 Uhr weiter mit
einer kleinen Unterrichtseinheit. Es
ging um die Geschichte des Parks, die verschiedenen Sehenswürdigkeiten, die Tiere
die dort leben und vor allem über Probleme des Parks bezüglich Wilderei und unerlaubtes
Abroden der Wälder.
Danach ging es wieder
zurück auf den Pickup. Es stand eine Tour durch den Park an. Das erste Ziel
hieß Chosi View Point. Von hier aus konnte man ziemlich weit sehen und einen
kleinen Teil des größten Nationalparks in Malawi überblicken. Hier zeigte sich auch zum ersten Mal die Sonne
und ich konnte endlich meine Fließ- und
Regenjacke ausziehen.
Danach ging es weiter zum Lake Kaulime. Leider ist im Moment
keine Brutzeit und so konnte man die Regenbogenfische, die dort leben, nicht
sehen.
Anschließend fuhren wir wieder zurück zum Camp, das Mittagessen wartete schon.
Auf dem Weg dorthin machten wir aber noch Halt im Juniper Forest. Der Wald war
einfach nur der Wahnsinn weil er mich so an den Wald hinter meinem Haus in
Deutschland erinnerte.
Jetzt stand aber Mittagessen auf dem Plan. Es gab Reis
mit Hühnchen. Danach saßen wir alle noch gemütlich um das Lagerfeuer um und aufzuwärmen
bis es weiter ging, dieses Mal zu Fuß.
Wir liefen ein wenig durch die Gegen bis
wir schließlich am Chelinda Damm ankamen. Hier saßen wir eine Weile gemütlich zusammen am Damm.
Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Fußballfeld, die
Jungs wollten Fußball spielen. Als es aber nach etwa einer Stunde wieder
mächtig kalt und schon fast wieder dunkel wurde gingen wir zurück zum Camp.
Obwohl ich es vermeiden wollte musste ich nach der ziemlich staubigen Pickup Fahrt
am Morgen unter die Dusche. Bei etwa 5 °C im Freien bei kaltem Wasser zu
duschen ist kein wirklicher Spaß. Aber ich habe es überlebt und nachdem ich
wieder meine Pullover und Jacken anhatte und am Feuer saß wurde es mir langsam
wieder wärmer.
Um 20:00 Uhr gab es schließlich Abendessen. Zur Abwechslung Reis
mit Hühnchen :D. Nach dem Essen sind alle Schlafen gegangen. Dieses Nacht habe
ich noch 2 Paar Socken unter die Wollsocken angezogen und auch noch ein
weiterer Pullover aber viel wärmer war es mir trotzdem nicht.
Am nächsten
Morgen gab es wieder um 6:00 Uhr Frühstück. Danach durften wir auf eigene Faust
den Park weiter erkundigen. Auf 9:00 Uhr
war die Abfahrt geplant, was auch sehr gut funktioniert hat.
Nach einer sehr lustigen und immer wärmer werdenden Fahrt kamen wir um 14:30 Uhr am Office in Rumphi an.
Alles in Allem wurde es trotz anfänglicher Probleme noch ein
wunderschönes Wochenende.
Ich möchte auch hier schonmal ankündigen dass ihr innerhalb
der nächsten drei Wochen, vielleicht auch vier, nichts von mir hören werdet, da
ich am Freitag erneut auf Reisen gehe. Wo ich überall war, verrate ich euch dann in meinem nächsten
Eintrag.