Dienstag, 23. April 2013

Praktikum in der Mzuzu Crisis Nursery

 
Letzte Woche habe ich ein Praktikum in der Mzuzu Crisis Nursery gemacht. Hier arbeitet sonst Marlene und kümmert sich, zusammen mit einigen Nannys um die kleinen Babys. Von Montag bis Freitag haben wir das zusammen gemacht.









Zu der Crisis Nursery.

Die Mzuzu Crisis Nursery wurde im Jahre 2006 eröffnet und gehört zu Ministry of Hope. Ministry of Hope wurde 1999 als Reaktion auf die wachsende Waisenzahl eröffnet. Es steht unter der Presbyterian Church und pflegt enge Beziehungen zu Amerika. Die Crisis Nursery kümmert sich um Halbwaisen, deren Mütter nach der Geburt gestorben sind und deren verbliebene Familie nicht die Möglichkeiten hat, sich das teure Milchpulver zu leisten. Also werden die Kinder in der Crisis Nursery aufgenommen und bis sie selbstständig laufen und Nsima essen können bekommen sie dort alles, was ein Baby glücklich macht: Essen, Liebe, Zuwendung und ein wunderschönes Zuhause.

Mein Tagesablauf:
Um 8:00 Uhr war Arbeitsbeginn für Marlene und mich. Bevor man aber in die Nursery darf, muss man sich draußen erst gründlich die Hände waschen. Dann kann es aber richtig losgehen. Der Arbeitstag startete für uns jeden Morgen mit einem gemütlichen Frühstück. Es gibt Toast mit Erdnussbutter und Tee für die Nannys und normalen Toast für die Babys, die vergnügt die Hälfte ihrer Scheibe essen und den Rest auf dem Boden verteilen.
 
 
 

 
 
Nach dem Frühstück gibt es dann für alle Babys die beliebte Milchflasche. Die Milch wird aber nicht nur getrunken sondern auch großzügig im Gesicht und auf dem Boden verteilt. Den Kleinsten helfen wir natürlich beim füttern.
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
Nach dem Fläschchen werden alle Babys gewickelt und dann ab ins Bettchen: Mittagschlaf. Auch wenn einige noch lange mit ihren Augen kämpfen, früher oder später verlieren sie dann doch und schlafen tief und fest.
Währenddessen wird das verteilte Toastbrot zusammengefegt und die verschüttete Milch weggeputzt. Die Windeln werden gewaschen und die Wäsche zusammengelegt und in der Küche wird das Nsima für die Kleinen vorbereitet.
 
Wenn alles fertig ist, werden die Babys aus ihren Bettchen geholt und dann heißt es wieder Fütterungszeit. Alle essen schnell ihr Nsima, weil danach heißt es spielen und knuddeln.
 
 
 
 

Neben dem Spielen, Sonne genießen und dem zweiten Mittagschlaf werden nach und nach alle Babys gebadet. Wenn alle Babys fertig gebadet sind gibt es wieder Essen. Leckeren Porridge der nicht nur gegessen sondern geradezu verschlungen wird. Danach wird wieder ein bisschen gespielt und schließlich kommen auch schon die Nannys, die sich in der Nacht um die Babys kümmern, denn um 16:00 Uhr ist Schichtwechsel angesagt und das heißt auch für Marlene und mich Feierabend.
Die Woche in der Mzuzu Crisis Nursery war wirklich traumhaft schön. Es war so toll zu sehen wie liebevoll und fürsorglich die ganzen Nannys um die Babys kümmern. Die Kleinen geben einem aber auch soviel Liebe zurück und haben mir sehr viel Freunde bereitet. Böse kann man auf die Kleinen überhaupt nicht sein.
Die Meisten der Babys haben mich schon so herzlich empfangen, nur die kleine Stella konnte sich erst einmal nicht so recht mit mir anfreunden. Bei Fremden kullerten immer sofort Angsttränen. Aber sie hat von Tag zu Tag mehr Vertrauen gefasst und als am Freitagmittag Besuch vor der Tür stand kam Stella tatsächlich zu mir um sich trösten zu lassen und ist nicht mehr von meiner Seite gewichen.












In den Mittagspausen und nach der Arbeit habe ich die ganze Zeit mit Marlene verbracht. Wir haben zusammen gekocht, viel gelacht, Mädelsfilme bis tief in die Nacht geschaut und gemeinsam gelitten, da es wirklich sehr kalt war in Mzuzu und das warme Wasser der Dusche nicht funktioniert hat. Für mich gab es am Donnerstag sogar noch eine neue Frisur :)


Die Woche hat riesigen Spaß gemacht, ging aber leider viel zu schnell vorbei, ich wäre gerne noch etwas länger geblieben.

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