Dienstag, 9. Juli 2013

Nyika Nationalpark

 
Seit etwa 6 Wochen arbeite ich nun neben meinem eigentlichen Projekt auch noch bei Greveo (Green Vision Environmental Organisation). Greveo setzt sich hauptsächlich, wie der Name schon sagt, für die Umwelt ein. Hierzu gehört in diesem Fall die landwirtschaftliche Aufforstung, die Rehabilitation der natürlichen Wälder, das Pflanzen von neuen Bäumen, das Halten von Bienen zur Honigproduktion und der Klimawandel. Darüber hinaus beschäftigen sie sich aber auch mit dem Thema Ernährung, indem sie den Menschen verdeutlichen  wie wichtig vielseitige Ernährung ist. Soviel erst einmal dazu.
 
 
 
Letztes Wochenende war ich auf jeden Fall zusammen mit meinen Kollegen von Greveo im Nyika Nationalpark. Ebenfalls mit an Bord war die Chikwawa Secondary School, mit der wir schon die Woche zuvor ein Programm zum Thema Klimawandel hatten, wie ihr meinem letzten Blogeintrag entnehmen könnt. Einen genauen Hintergrund für den Ausflug gab es nicht, wir wollten einfach nur ein schönes Wochenende zusammen verbringen.

Am Freitag ging es also los. Eigentlich wollten wir morgens um 9:00 am Greveo Office losfahren. Leider kam aber kurz vor 9:00 der Anruf, dass der Bus, den wir gemietet hatten kaputt wäre und er nicht kommen kann. Also versuchten meine Kollegen schnellstmöglich ein neues Auto aufzutreiben. Schließlich hatten sie jemanden gefunden, der meinte er könnte ihnen eines besorgen. Der Abfahrtstermin wurde auf 10:00 Uhr verschoben. Nach einer Stunde warten war aber noch keine Besserung des Problems in Sicht, das Auto sollte erst um 11:00 Uhr startklar sein. Um 11:00 hieß es schließlich das Auto würde um 12:00 Uhr kommen. Also bin ich erst einmal nach Hause um etwas zu essen. Als ich um 12:30 Uhr zurück ans Office kam, war aber immer noch kein Auto da, wir bekamen allerdings die Info, dass ein Pickup gebucht wäre, der aber erst von Mzuzu nach Rumphi fahren muss. Also warteten wir.
 
 
 
Um kurz nach 14:00 Uhr kam schließlich der Pickup um die Ecke gefahren. Für ca. 60 Leute (47 Schüler + Rektor und Lehrer + Greveo) war er allerdings wirklich super klein, aber wir hatten keine andere Wahl. Also fuhren wir nach Chikwawa zur Seconday School wo die Schüler schon sehnsüchtig warteten. Alle sprangen sofort auf den Pickup und dann ging es auch schon los.
 
 
 
Sechs Stunden Fahrt auf einem Pickup ohne Bewegungsfreiheit auf einer ungeteerten Straße, das macht nicht sehr viel Spaß kann ich euch verraten.
 
 
 
 
 
 
 
Kurz bevor es dunkel wurde kamen wir schließlich am Eingangstor zum Nyika Nationalpark an. Hier besuchten wir erst einmal das Nyika Museum. Es gab viel zu Sehen und zu Lesen. Als es Dunkel wurde fuhren wir schließlich weiter.
 
Eigentlich hatte ich damit gerechnet dass die Fahrt nur noch wenige Minuten dauern würde, bis mein Chef mir schließlich mitteilte, dass wir nun die Hälfte der Strecke geschafft hätten. Ich fand dann aber noch eine recht bequeme Sitzposition und somit war das fürs Erste in Ordnung.
Je länger wir aber fuhren desto kälter wurde es und irgendwann haben alle auf dem Pickup wahnsinnig gefroren und so wurde die Fahrt schließlich doch noch etwas unschön. Um 21:00 Uhr erreichten wir aber schließlich unser Camp im Nyika Nationalpark. Nachdem alle ihre Zimmer bezogen hatten gab es noch Tee und dann gingen alle schlafen. Wirklich viel Schlaf gab es für mich allerdings nicht denn trotz Leggins, Jogginghose, Wollsocken, T-Shirt, langarm T-Shirt, Fließjacke und Schlafsack habe ich die ganze Nacht gefroren. 
 
 

Doch auch am nächsten Morgen wurde es mir nicht wirklich warm. Nachdem wir um 6:00 Uhr morgens (die spinnen die Malawier) alle etwas Toastbrot gegessen und Tee getrunken hatten ging es um 8:00 Uhr weiter mit einer kleinen Unterrichtseinheit.  Es ging um die Geschichte des Parks, die verschiedenen Sehenswürdigkeiten, die Tiere die dort leben und vor allem über Probleme des Parks bezüglich Wilderei und unerlaubtes Abroden  der Wälder.
 
 
 
Danach ging es wieder zurück auf den Pickup. Es stand eine Tour durch den Park an. Das erste Ziel hieß Chosi View Point. Von hier aus konnte man ziemlich weit sehen und einen kleinen Teil des größten Nationalparks in Malawi überblicken.  Hier zeigte sich auch zum ersten Mal die Sonne  und ich konnte endlich meine Fließ- und Regenjacke ausziehen.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Danach ging es weiter zum Lake Kaulime. Leider ist im Moment keine Brutzeit und so konnte man die Regenbogenfische, die dort leben, nicht sehen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Anschließend fuhren wir wieder zurück zum Camp, das Mittagessen wartete schon. Auf dem Weg dorthin machten wir aber noch Halt im Juniper Forest. Der Wald war einfach nur der Wahnsinn weil er mich so an den Wald hinter meinem Haus in Deutschland erinnerte.
 
 
 



 
 
 Jetzt stand aber Mittagessen auf dem Plan. Es gab Reis mit Hühnchen. Danach saßen wir alle noch gemütlich um das Lagerfeuer um und aufzuwärmen bis es weiter ging, dieses Mal zu Fuß.
 
 



Wir liefen ein wenig durch die Gegen bis wir schließlich am Chelinda Damm ankamen. Hier saßen wir eine Weile gemütlich zusammen am Damm.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Fußballfeld, die Jungs wollten Fußball spielen. Als es aber nach etwa einer Stunde wieder mächtig kalt und schon fast wieder dunkel wurde gingen wir zurück zum Camp.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Obwohl ich es vermeiden wollte musste ich nach der ziemlich staubigen Pickup Fahrt am Morgen unter die Dusche. Bei etwa 5 °C im Freien bei kaltem Wasser zu duschen ist kein wirklicher Spaß. Aber ich habe es überlebt und nachdem ich wieder meine Pullover und Jacken anhatte und am Feuer saß wurde es mir langsam wieder wärmer.
 
 
 
 
Um 20:00 Uhr gab es schließlich Abendessen. Zur Abwechslung Reis mit Hühnchen :D. Nach dem Essen sind alle Schlafen gegangen. Dieses Nacht habe ich noch 2 Paar Socken unter die Wollsocken angezogen und auch noch ein weiterer Pullover aber viel wärmer war es mir trotzdem nicht.
 
 
 
Am nächsten Morgen gab es wieder um 6:00 Uhr Frühstück. Danach durften wir auf eigene Faust den Park weiter erkundigen. Auf  9:00 Uhr war die Abfahrt geplant, was auch sehr gut funktioniert hat.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Nach einer sehr lustigen und immer wärmer werdenden Fahrt kamen wir um 14:30 Uhr am Office in Rumphi an.
 
 
 
 
 
 
Alles in Allem wurde es trotz anfänglicher Probleme noch ein wunderschönes Wochenende.

Ich möchte auch hier schonmal ankündigen dass ihr innerhalb der nächsten drei Wochen, vielleicht auch vier, nichts von mir hören werdet, da ich am Freitag erneut auf Reisen gehe. Wo ich überall war,  verrate ich euch dann in meinem nächsten Eintrag.

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